|
|
Kapazitätsmanagement betrifft in Banken vor allem den effektiven und effizienten Einsatz der Mitarbeiter. Ziel ist es, die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zur Verfügung zu haben. Zudem sollen Leerkapazitäten vermieden werden. Im Rahmen der diesjährigen Fachkonferenz des ProcessLab der Frankfurt School in Kooperation mit dem Frankfurt School Verlag stand die Frage im Mittelpunkt, wo wir heute stehen und was die nächsten Schritte für eine Verbesserung sind. Mit rund 150 Experten aus den führenden Häusern der Finanzdienstleistungsindustrie war die Branche auch in diesem Jahr wieder umfassend im Referenten- und Teilnehmerfeld vertreten.
Beim Status quo ging es in dieser Konferenz zunächst um die Relevanz des Kapazitätsmanagements für Banken, um Voraussetzungen und heutige Ansätze, um die Frage, ob heute "just in time" gearbeitet wird sowie um Beispiele und Probleme. Zugleich warf die Konferenz aber einen Blick in die Zukunft: Nimmt die Bedeutung des Kapazitätsmanagements zu? Welche Herausforderungen stellen sich für die verschiedenen Banktypen? Ist eine zentralisierte oder dezentralisierte Kapazitätsplanung vorteilhafter? Ist ein Nearshoring bzw. Offshoring unter Kapazitätsaspekten sinnvoll? Was ist der "next step" und in welche Richtung muss der nächste Schritt gehen? Gibt es überhaupt die Lösung für das Kapazitätsmanagement in Banken oder sind verschiedene Konzepte situationsbedingt zielführend? Wie kann das Kapazitätsmanagement mit neuen bankbetrieblichen Produktionsmethoden verbunden werden? Wie sind individualisiertes Geschäft und industrielles Kapazitätsmanagement miteinander zu vereinbaren?
Neben der Betrachtung durch Praktiker der Branche präsentierte die Konferenz auch Beiträge der Wissenschaft zur Beantwortung dieser oder ähnlicher Fragestellungen. Die Zusammenführung von Praktikern und Wissenschaftlern diente dabei als Plattform, das Kapazitätsmanagement von Banken aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Erstmalig wurde im Rahmen dieser Konferenz der "Best Process Award" verliehen – eine Auszeichnung, die im zweijährigen Rhythmus von der Zeitschrift "Geldinstitute" in Kooperation mit dem ProcessLab vergeben wird.
Best Process Award 2010 |
Zum ersten Mal wurde in Deutschland festgestellt, wer in der Finanzwelt die besten Geschäftsprozesse vorweisen kann. 20 Finanzinstitute hatten sich mit 21 Projekten dem strengen Auswahlverfahren des "Best Process Award" gestellt. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb von der Fachzeitschrift geldinstitute in Zusammenarbeit mit dem ProcessLab der Frankfurt School of Finance & Management. Am Ende gab es drei Gewinner, die anlässlich der 4. ProcessLab-Konferenz des Frankfurt School Verlages vorgestellt wurden.
Den 1. Platz belegte die TeamBank in Nürnberg mit ihrem Prozess "easyCredit bestellen und Valutierungsverfahren im Rahmen der Kreditfreigabe durchführen". Mit nur wenigen Punkten Abstand platzierte sich die comdirect bank auf dem 2. Platz. Sie hatte sich mit dem Prozess "Anlageberatung PLUS – Anlageberatung für private Kunden im Direktbankgeschäft mit automatisierter Portfolioüberwachung online und am Telefon" beworben. Den 3. Platz eroberte sich die Münchener Hypothekenbank. Die "HypoLine-Zusage im vereinfachten Verfahren" fand ebenfalls große Beachtung und Zustimmung seitens der Jury.
Bewertet wurde nach den Kriterien Relevanz, Prozessdesign, Kundenorientierung, Technologien, Effektivität, Effizienz, Steuerung und Einbindung der Mitarbeiter. Die Jury war hochkarätig besetzt und repräsentierte sowohl Forschung und Lehre als auch Bankpraxis und Management. Sie setzte sich wie folgt zusammen:
- Prof. Dr. Jürgen Moormann, Frankfurt School of Finance & Management, Leiter des ProcessLab
- Claus-P. Praeg, Leiter Zentrum Finanzdienstleister und Projektleiter Innovationsforum „Bank & Zukunft“, Fraunhofer IAO
- Prof. Dr. Hans-Gert Penzel, Adviser to the Executive Board, Europäische Zentralbank (EZB)
- Dr. Oliver-Sven Penger, Head of Production and Quality Management, Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG
- Erwin Ströbele, Chefredakteur geldinstitute
|
|
Die
Fachkonferenz richtete sich an: |
|
Führungskräfte und Mitarbeiter aus allen Banken und Bankengruppen |
|
Führungskräfte und Mitarbeiter von Transaktionsfabriken und weiteren Service-Providern |
|
Assistenten der Geschäftsführung |
|
Mitarbeiter aus den Bereichen Operations, Organisation, Prozessmanagement, Personal und IT der Banken |
|
Führungskräfte und Mitarbeiter aus Beratungs- und Softwarehäusern |
|
Doktoranden/wissenschaftliche Mitarbeiter von Universitäten und anderen Hochschulen mit den Schwerpunkten Organisation/Prozessmanagement/Personalmanagement in der Finanzbranche |
|
|
Referenten
und Themen der 4. ProcessLab-Konferenz: |
Keynote |
|
|
Frank Annuscheit, Mitglied des Vorstands, Commerzbank AG
Herausforderungen für das Kapazitätsmanagement aus Sicht des COO |
|
Fachreferat |
|
|
Prof. Dr. Jürgen Moormann und
Dr. Diana Heckl, Frankfurt School of Finance & Management
Kapazitätsmanagement in Banken: Ansatzpunkte im Front, Middle und Back Office |
|
Praxis-Track (Leitung: Prof. Dr. Jürgen Moormann, Frankfurt School of Finance & Management) |
|
Manuel Loos, Geschäftsführer,
Targobank Dienstleistungs GmbH
Operatives Kapazitätsmanagement im Back Office
der TARGOBANK |
Dr. Ralf Kölbach, Leiter Produktion,
Westerwald Bank eG
Kapazitätsmanagement im Produktionsbereich
einer Kreditgenossenschaft |
Dr. Oliver-Sven Penger, Head of Production and Quality
Management, DB Service, Deutsche Bank PGK AG
Workforce Management: Schlüssel für operative
Exzellenz in der Geschäftsabwicklung |
Dr. Andreas Burger, Bereichsleiter Business Development,
Group Markets Operations, Commerzbank AG
"Outside-in"-Kapazitätsmanagement mit MARIA |
|
Wissenschaftlicher Track (Leitung: Prof. Dr. Rainer Sibbel, Frankfurt School of Finance & Management) |
|
Christian Ritter, wiss. Mitarbeiter, ibi research an der
Universität Regensburg
Kundenzentriertes Kapazitätsmanagement in Banken |
Dr. Ralph Grothmann, Senior Consultant,
Corporate Research and Technologies, Siemens AG
Intelligente Kapazitätsplanung mit modernen
Verfahren der Neuroinformatik |
Michael Leyer, wiss. Mitarbeiter des ProcessLab,
Frankfurt School of Finance & Management
Operative Kapazitätssteuerung im Prozesslabor |
Prof. Dr. Rainer Sibbel, Frankfurt School of
Finance & Management
Integrierte Kapazitäts- und Organisationsgestaltung
bei Dienstleistungsunternehmen |
|
Fachreferat |
|
|
Dr. Wilhelm Westerburg, Teamleiter Crewumlaufplanung, Deutsche Lufthansa AG
Luftfahrtindustrie: Wie kommt die richtige Crew am richtigen Ort auf das richtige Flugzeug? |
|
|
|
Das ProcessLab ist ein Forschungscenter der Frankfurt School
of Finance & Management. In dem Center werden auf Basis
wissenschaftlicher Methoden praxisrelevante Fragestellungen
des bankbetrieblichen Prozessmanagements untersucht und
Lösungsvorschläge erarbeitet. Weitere Informationen
zum ProcessLab finden Sie unter www.processlab.info. |
Kontakt zu uns:
Telefon Büro Frankfurt 069 / 154 008 687
E-Mail: info@frankfurt-school-verlag.de
|
|
|