Nicht zuletzt als Reaktion auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise strebt die Europäische Kommission nichts weniger als die Wiederherstellung des Vertrauens in Jahresabschlüsse sowie mehr Qualität, Dynamik und Offenheit auf dem Markt für Abschlussprüfungen an. Dazu hat sie umfangreiche Vorschläge vorgelegt, die seit einiger Zeit kontrovers diskutiert werden.
Kritiker sehen in vielen dieser Vorschläge vor allem eines: alten Wein in neuen Schläuchen. In der Tat: Das Für und Wider, etwa einer Pflichtrotation oder des Verbots von prüfungsfremden Leistungen, beschäftigt die Fachöffentlichkeit schon seit längerer Zeit. Regelmäßig waren und sind es Krisen – erinnert sei hier an spektakuläre Fälle, wie den des US-amerikanischen Energiehändlers "Enron", die in Öffentlichkeit und Politik zu Fragen nach der Verantwortlichkeit und nicht selten auch zu neuen Regulierungsvorschlägen führen. Nicht selten rückt dabei der Abschlussprüfer ins Visier, nicht immer zurecht.
Doch jenseits der "alten Kämpfe" – hinter denen nicht selten auch wirtschaftliche Interessen stehen – stellen sich in einem zunehmend internationalen und integrierten Umfeld auch neue Fragen: Wie sieht in Anbetracht internationalisierter Rechnungslegungsregeln etwa ein internationalisiertes Enforcement aus? Wie wirken sich die nach wie vor fortbestehenden nationalen Unterschiede in Aufsichtssystemen auf die Qualität von Abschlussprüfungen aus? Ist ein weiteres Auseinanderfallen der Regulierung kapitalmarktorientierter und nicht-kapitalmarktorientierter Unternehmen zu erwarten? Was bedeutet dies für die Prüfungsbranche? Welche Zukunft haben die nationalen Zugangsvoraussetzungen zum Berufsstand der Wirtschaftsprüfer im europäischen Binnenmarkt? Und: Bietet sich die berufsbegleitende Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer nach § 8a WPO auch für mittelständische WP-Gesellschaften an?
Die erste Jahrestagung "Perspektiven der Wirtschaftsprüfung" bot Teilnehmern und Gästen eine hochrangige Informations- und Gesprächsplattform, auf der sich Vertreter aus Prüfungs- und Unternehmenspraxis, von Verbänden, Politik und Wissenschaft sowie Studierende in anregender Atmosphäre austauschen konnten. Im Zentrum standen Fragen nach der Notwendigkeit von Reformen und ihren (erwarteten) Auswirkungen. Zudem warfen namhafte Experten der Branche einen Blick in die Zukunft, und diskutierten über Herausforderungen und Chancen in der Abschlussprüfung.
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Das Programm der Konferenz "Perspektiven der Wirtschaftsprüfung" können Sie hier als PDF herunterladen.
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An
der Veranstaltung wirkten u.a. mit: |
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Corinna Ahrendt, Vizepräsidentin, Wirtschaftsprüferkammer |
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Ugo Bassi, Director – Capital and Companies, European Commission |
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Dr. h.c. Axel Berger, Vizepräsident, Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung |
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Ralf Bose, Leiter Sonderuntersuchungen, Abschlussprüferaufsichtskommission |
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Michael Gschrei, geschäftsführender Vorstand, wp.net e.V. |
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Prof. Dr. Werner Hillebrand, Professor für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung, Akademischer Direktor Master in Auditing, FH Mainz |
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Dr. Wolf Klinz, Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP) |
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Heiner Kompenhans, Mitglied der Geschäftsleitung, Deloitte & Touche GmbH WPG |
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Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Vorstandes, IDW |
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Dr. Arno Probst, Mitglied des Vorstandes, BDO AG WPG |
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Christian Strenger, Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Fraport AG,
Mitglied im Prüfungsausschuss der TUI AG und der Evonik Industries AG |
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Prof. Dr. Jörg R. Werner, Leiter Accounting Department,
Frankfurt School of Finance & Management |
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Die Fachkonferenz richtete sich an: |
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Wirtschaftsprüfer |
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Fach- und Führungskräfte von Unternehmen und Kreditinstituten aus den Bereichen Rechnungslegung und Bilanzierung |
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Aufsichtsräte/Mitglieder im Prüfungsausschuss |
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Wissenschaftler |
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Hochschulstudierende mit Schwerpunkt Rechnungswesen/Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung |
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