Das Geschäft mit vermögenden Privatkunden braucht neuen Aufschwung und innovative Ideen, um es wieder zu beleben. Doch wie viel Risiko und welcher Beratungsansatz sind damit zu vereinbaren? Rund 70 Repräsentanten der Finanzbranche kamen auf der diesjährigen Konferenz "Private Banking und Wealth Management - ein Geschäftsfeld im Umbruch" des Frankfurt School Verlages zusammen. Der Konsens war deutlich: Der Markt befindet sich in einem Wandel, ausgelöst durch verstärkte Eigentümerwechsel und Zusammenschlüsse sowie neuen Anbietern, die im öffentlich-rechtlichen und Genossenschaftsbereich entstehen. Eine bedeutende Rolle bei diesem Prozess spielt auch die Finanzmarktkrise, durch die das Risikomanagement an Bedeutung gewonnen hat. Aus der Forderung der Anleger nach regulatorischen Maßnahmen und Sicherheit resultiert die Suche nach risikoarmen, aber dennoch ertragsreichen Anlageformen.
In regen Diskussionen beteiligten sich Teilnehmer an den Vorträgen der hochrangigen Referenten und diskutierten vor aktuellem Hintergrund Fragen, die die Branche derzeit beschäftigen. So wurde deutlich, dass nicht nur der Vertrauensverlust eine bedeutende Rolle im Markt spielt, sondern auch Themen wie der steigende Kostendruck und die Suche nach dem idealen Beratungsmodell.
Prof. Dr. Martin Faust vom Management Research Center der Frankfurt School of Finance & Management leitete die Konferenz mit einem Vortrag über die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des Marktes ein. Als größter Onshore-Markt Europas sei er weiterhin äußerst attraktiv, die Zahl der High Net Worth Individuals nehme weiter zu. Doch die Krise habe in jedem Fall ihre Spuren hinterlassen, so Prof. Faust, denn der Vertrauensverlust, den die Anleger erlitten haben, sei immens. Strukturelle Schwächen bei der Betreuung vermögender Privatkunden wurden deutlich, aber vor allem auch die Missverhältnisse von Risiko und Ertrag von Anlageprodukten. Neben den Risiken und Problemen welche durch die Finanzkrise entstanden seien, wachse der Margendruck, denn die Kosten steigen und die Rentabilität nehme weiter ab. Faust hob weiterhin hervor, dass bereits Bekanntes nicht genug gelebt werde: Die Interessen des Kunden seien in den Mittelpunkt der Beratung zu stellen.
Dr. Wolfgang Leoni (Sal. Oppenheim Jr. & Cie.) zeigte die Möglichkeiten der Risikooptimierung anhand von strategischer (Diversifikation und Risikotragfähigkeitsanalyse) und taktischer (Schätzung der Volatilität bzw. des Risikoumfeldes) Asset Allocation auf. In einer Studie wurde deutlich, dass mehr als die Hälfte aller Kunden die angegebene Verlust-Toleranzgrenze schon einmal überschritten haben. Die Konsequenz aus der Finanzkrise war eine niedrigere Risikobereitschaft. Eine risikokontrollierte Gewichtung der Assets sei von besonderer Bedeutung, um eine stetige Wertentwicklung zu generieren.
Ralf Bringmann (DZ Privatbank S.A.) widmete sich in seinem Vortrag dem Ausbau des Private Bankings der genossenschaftlichen DZ-Bank, der weiter voranschreitet und unter VR-PrivateBanking angeboten wird. Er referierte über die Entwicklungen und die Beweggründe, die dazu geführt haben, in dieses Geschäftsfeld vorzudringen und wie es den Genossenschaftsbanken möglich war, aus der Krise gestärkt hervorzugehen. Der Ruf der Genossenschaftsbanken als sichere und vertrauenswürdige Alternative zu den Universalbanken, die einen erheblichen Vertrauensverlust erlitten haben, biete eine attraktive Marktposition. Ziel der Genossenschaftsbanken sei es, für sich ein ertragsreiches und risikoarmes Geschäftsfeld aufzubauen.
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An der Konferenz wirkten u.a. mit: |
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Manfred Bauer, Mitglied des Vorstandes, MLP AG |
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Ralf Bringmann, Mitglied der Geschäftsleitung, DZ PB S.A. |
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Prof. Dr. Martin Faust, Management Research Centre, Frankfurt School of Finance & Management |
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Dr. Martin Deckert, Chief Operating Officer und Mitglied des Vorstandes UBS Deutschland AG |
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Jörg Laser, Generalbevollmächtigter und Leiter Private Banking, Donner & Reuschel Aktiengesellschaft |
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Dr. Wolfgang Leoni, Mitglied des Vorstandes, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA |
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Dr. Carsten Schildknecht, Global Chief Operating Officer of Private Wealth Management, Deutsche Bank AG |
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Die
Fachkonferenz richtete sich an: |
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Mitglieder
des Vorstands von Kreditinstituten |
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Fach-
und Führungskräfte der Bereiche Private
Banking, Wealth Management und Family Office |
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Financial
Planner und Estate Planner |
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Vermögensberater/-verwalter |
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Entwickler/Anbieter
von Anlageprodukten |
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Unternehmensberater |
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