Mehr als 100 Vertreter aus Wissenschaft und Praxis nutzten die 6. ProcessLab-Konferenz der Frankfurt School of Finance & Management am 14. Juni 2012, um sich über neueste Entwicklungen im Prozessmanagement - insbesondere in den Back-Offices der Finanzbranche - auszutauschen. Durch den Tag führte Professor Dr. Moormann, Leiter des ProcessLab in der Frankfurt School.
Die Referenten Dr. Oliver-Sven Penger, Mitglied der Geschäftsleitung von DB Service der Deutschen Bank AG, Michael Eisenrauch, Mitglied der Direktion der Basler Kantonalbank oder Dr. Friedrich Zuther, Abteilungsleiter Bankorganisation / IT des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) stellten die Ansätze ihrer Unternehmen und Institutionen vor. Erfreulich ist, dass die vielen Prozessmanagementmethoden mittlerweile bekannt sind und angewendet werden. Als kritischer Punkt wurde aber immer wieder die Einbeziehung von Mitarbeitern für den Projekterfolg genannt.
Neue Impulse für die Finanzbranche lieferte auch Dr. Bernd Hirschberg, Head of Operations der Clariant International AG, mit einem Keynote-Vortrag über das Clariant Production System des Chemiekonzerns. Clariant hat die Erkenntnisse der aus dem Automobilsektor bekannten Lean Production auf die eigene Situation übertragen. Insbesondere stellte Dr. Hirschberg die Standardisierung und Optimierung seiner Produktionsstätten in Europa und Amerika vor.
Auch aus der Wissenschaft gab es Vorschläge zur Produktion im Back-Office. So brachten Prof. Dr. Jürgen Moormann und Dr. Michael Leyer vom ProcessLab der Frankfurt School neue Ansätze zur operativen Steuerung von Prozessen in die Diskussion ein. Sie schlugen vor, zunächst durch ein Process Mining eine automatisierte Modellierung von Ist-Prozessen vorzunehmen. Die auf diesem Wege gewonnenen Prozessmodelle werden dann mit Hilfe von Simulationssoftware zur Prognose der Auswirkung verschiedener Steuerungskonzepte herangezogen. Einmal eingerichtet, könne man diese Methode auch als tägliche Entscheidungshilfe im Prozessmanagement anwenden, betonte Dr. Leyer. Im Anschluss stellte Anne Schaefer, ebenfalls vom ProcessLab, einen quantitativen Ansatz zur Identifizierung von Ineffizienztreibern in Prozessen vor. Dieses in Kooperation mit der Commerzbank AG entwickelte Verfahren erlaubt die Analyse großer Datenmengen, setzt allerdings umfassende statistische Kenntnisse voraus.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten mit Michael Eisenrauch (Basler Kantonalbank), Klaus Peter Frohmüller (Wüstenrot & Württembergische AG) und Dr. Monique Radisch (Generali Deutschland Holding AG) drei Top-Manager aus der Finanzbranche die Potenziale und Herausforderungen des Prozessmanagements. Einen wichtigen Aspekt der Diskussion bildete die Schnittstelle Vertrieb und Back-Office. Obwohl sich Prozessverbesserungen im Back-Office leichter und mit besseren Ergebnissen realisieren ließen, sei aufgrund der Interdependenzen zwischen den beiden Bereichen, ein Einbezug des Vertriebs für eine umfassende Prozessoptimierung unerlässlich - darin waren sich die Teilnehmer einig.
Ein Highlight der 6. ProcessLab-Konferenz war die Verkündung der Gewinner des "Best Process Awards 2012". Dieser Wettbewerb wird in zweijährigem Rhythmus vom ProcessLab der Frankfurt School und den Zeitschriften Geldinstitute bzw. Versicherungsbetriebe durchgeführt. Anhand von acht Kriteriengruppen (u.a. Prozessdesign, Technologie, Kundenfokus und Effizienz) wählte eine hochrangige Jury aus Industrie und Wissenschaft den "besten" Prozess aus. Der diesjährige Gewinner ist der Prozess "Auftragsmanagement" von DB Service der Deutschen Bank AG. Der zweite Platz ging an die VEMA Versicherungs-Makler-Genossenschaft e.G. mit dem Prozess "Workflow der VEMA-Tarifrechner". Auf den dritten Platz kam die Universal Investment GmbH mit dem Prozess "Class Actions".
Mit Prozessoptimierung im Back-Office lassen sich weiterhin sehr gute Ergebnisse erzielen. Das volle Potenzial der Maßnahmen kann jedoch nur mit einer Einbeziehung des Vertriebs erreicht werden - so lautet das Fazit der diesjährigen ProcessLab-Konferenz. Ein weiteres Ergebnis der Konferenz ist die Betonung der Einbeziehung von Mitarbeitern für den Erfolg von Excellence-Programmen. Die Vorträge zeigten, wie weit die Anwendung von Prozessmanagementmethoden bereits in der Finanzindustrie verbreitet ist.
Best Process Award 2012 |
Im Vorfeld der diesjährigen Fachkonferenz wurde nun zum zweiten Mal der Wettbewerb "Best Process Award" von der Fachzeitschrift geldinstitute in Zusammenarbeit mit dem ProcessLab der Frankfurt School of Finance & Management ausgeschrieben. Sehen Sie hier den Film zur Verleihung der Preise an die diesjährigen drei Gewinner, welche am 14. Juni 2012 mit dem Award ausgezeichnet wurden.
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zum Download der Vorträge: |
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Das Programm der 6. ProcessLab-Konferenz können Sie hier als PDF herunterladen:
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An der Konferenz wirkten u.a. mit: |
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Michael Eisenrauch, Mitglied der Direktion, Credit Management, Basler Kantonalbank |
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Klaus Peter Frohmüller, Mitglied des Vorstands der Wüstenrot & Württembergische AG |
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Dr. Bernd Hirschberg, Head of Operations, Clariant International AG |
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Michael Leyer, ProcessLab, Frankfurt School of Finance & Management |
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Prof. Dr. Jürgen Moormann, Professur für Bankbetriebslehre und Leiter des ProcessLab, Frankfurt School of Finance & Management |
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Dr. Oliver-Sven Penger, Geschäftsleitung, DB Service, Deutsche Bank PGK AG |
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Dr. Monique Radisch, Abteilungsleiterin Prozessoptimierung, Generali Deutschland Holding AG |
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Anne Schaefer, ProcessLab, Frankfurt School of Finance & Management |
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Dr. Friedrich G. Zuther, Abteilungsleiter Bankorganisation/Informationstechnologie, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. |
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Die
Fachkonferenz richtete sich an: |
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Führungskräfte und Mitarbeiter aus allen Banken, Sparkassen und Versicherungsunternehmen |
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Führungskräfte und Mitarbeiter von Transaktionsfabriken und weiteren Service-Providern |
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Assistenten der Geschäftsführung |
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Mitarbeiter aus den Bereichen Operations, Organisation, Prozessmanagement, Qualitätsmanagement und IT |
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Führungskräfte und Mitarbeiter aus Beratungs- und Softwarehäusern |
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Doktoranden/wissenschaftliche Mitarbeiter von Universitäten und anderen Hochschulen mit dem Schwerpunkt Prozessmanagement in der Finanzbranche |
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Das ProcessLab ist ein Forschungscenter der Frankfurt School of Finance & Management. In dem Center werden auf Basis wissenschaftlicher Methoden praxisrelevante Fragestellungen des Prozessmanagements in der Finanzbranche untersucht und Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Arbeit am ProcessLab erfolgt in enger Kooperation mit Unternehmen der Branche. Weitere Informationen zum ProcessLab finden Sie in unserer ProcessLab-Broschüre und unter www.processlab.info.
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